Im Kommentar der RN vom 31.8. wird „der Politik“ in Nordkirchen pauschal vorgeworfen, die Energiewende in Gestalt der Windkraft „verschlafen“ zu haben. Wir Grünen im Rat der Gemeinde Nordkirchen sehen uns zu Unrecht diesem Vorwurf ausgesetzt. Im Gegenteil, denn schon am 28.6.2013 wurde unser damaliger Fraktionsvorsitzender, Meinhard Tegeler in den RN wie folgt zitiert: ‚„Wenn wir nichts ändern wäre die Folge, dass viele Investoren im Außenbereich Bauanträge für Windenergieanlagen stellen.‘“ weiter steht dort: „Er plädierte letztlich vergeblich für eine geordnete und gesteuerte Planung mit drei von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorrangzonen.“ In unserem Einsatz für die Energiewende wussten wir Grünen dabei SPD und UWG immer an unserer Seite. Gegenwind kam damals vor allem von der CDU. Der pauschale Vorwurf an „die Politik“ ist also unberechtigt.

Der nun geplante Standort genau zwischen den Ortsteilen ist in der Diskussion, weil er von allen Ortsteilen sichtbar ist und sich einige Menschen am Anblick von Windenergieanlagen stören. Dazu sei mir ein persönlicher Gedanke erlaubt: Ich akzeptiere, dass zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen existieren. Doch ich würde gern auf unsere Nachbarn im Ruhrgebiet verweisen. Das einstige Herz der Kohleförderung, das Kraftzentrum der fossilen Energie, schaut heute mit Stolz auf seine Industriedenkmale und besonders auf die Fördertürme, obwohl auch sie offensichtlich nie aus Schönheitsgründen errichtet worden sind. Im Zuge der Kulturhauptstadt Ruhr wurden sie sogar mit einer besonderen Kunstinstallation sichtbar gemacht. Was früher die Fördertürme waren, sind heute die großen Rotoren derWindkraft. Denn im 21. Jahrhundert ist es das Münsterland, das sich mit Sonnen- Biogas- und Windenergie zum neuen Kraftzentrum Nordrhein-Westfalens entwickelt. Können wir darauf nicht auch ein Stück Stolz sein?
Ulrich Stüeken für die Fraktion der Grünen